Der neue Unterhaltsstützpunkt Bernina des Tiefbauamts Graubünden auf dem Bernina-Pass dient nicht nur als Stützpunkt für den Winterunterhalt der Bernina-Pass-Strasse. Vielmehr beherbergt dieser vom Churer Architekturbüro Bearth und Deplazes entworfene Bau eine besondere Attraktion: In Zusammenarbeit mit dem Fotografen Guido Baselgia haben die Architekten im obersten Geschoss des markanten Salz- und Kiessilos eine Camera Obscura untergebracht, die es den Besuchern erlaubt, das Bernina-Gebiet auf eine ganz neue Art wahrzunehmen und über die Wahrnehmung zu reflektieren.
15. - 30. Juni, 7. - 29. September:
Samstag, Sonntag
11:00, 12:00, 13:00, 14:00
1. Juli - 1. September, 30. September - 20. Oktober:
täglich
11:00, 12:00, 13:00, 14:00
Beim Schaukasten auf dem Platz vor dem Albergo Ospizio Bernina, direkt an der Bernina-Pass-Strasse, von Norden her kommend auf der linken Strassenseite kurz vor der Passhöhe.
CHF 10.00
Kinder bis 16 Jahre: gratis
Valposchiavo Plus-Inhaber: gratis
KulturLegi-Inhaber: CHF 5.00
Mit dem Zug: Mit der RhB bis zur Haltestelle Ospizio Bernina und von da zu Fuss bis zur Bernina-Pass-Strasse (570 m, 53 Höhenmeter, ca. 10-15 min.)
Fahrplan RhB
Mit dem Auto: Von Pontresina oder Poschiavo Richtung Bernina-Pass (H29). Parkmöglichkeit kurz nach dem Unterhaltstützpunkt auf der rechten Strassenseite (von Norden kommend).
Beim Schaukasten auf dem Platz vor dem Albergo Ospizio Bernina, direkt an der Bernina-Pass-Strasse, von Norden her kommend auf der linken Strassenseite kurz vor der Passhöhe.
August 2021
Architekturpreis BETON 21
Der Unterhaltsstützpunkt Berninapass mit der Camera Obscura, der vom Churer Architekturbüros Bearth & Deplazes geplant und umgesetzt wurde, hat den Architekturpreis BETON 21 gewonnen.
Tagesanzeiger, 22.07.2020
Der Magier des Lichts und sein dunkles Geheimnis
Der Fotograf Guido Baselgia hat dazu beigetragen, eine erstrangige touristische Attraktion auf dem Berninapass zu schaffen. Die Camera obscura im Siloturm ist Resultat millimetergenauer Tüftelei.
Coopzeitung, 20.05.2020
Die Welt steht Kopf
Es ist ein Anachronismus, was sich die Bündner auf dem Berninapass erlauben. Doch genau das ist das Faszinierende an der «Camera obscura» im neuen Unterhaltsstützpunkt.
Die «schwarze Kammer« auf dem Turm der Siloanlage des Unterhaltsstützpunktes ist ein fensterloser Raum, durch ein Loch in der Wand fällt Licht auf die konkave Innenwand und reflektiert damit 'das Bild' der Landschaft - eine unerwartete Art der Landschaftsbetrachtung. Die Urform der Camera Obscura funktioniert ohne Linse. Alleine ein Loch im Gehäuse eines dunklen Raumes erzeugt ein Bild der Aussenwelt auf die Innenwand. Dabei erfasst ihr Blickwinkel gegen 180° nach allen Seiten, eine Art 'optischer Rohling'. Die Situation auf dem Berninapass ist eine phänomenale Konstellation von optischer Urmethode, arktischer Landschaft und der Funktion des Stützpunktes im Kontext der Jahreszeiten.
Die Spiegelung der Aussenwelt durch die Lochblende ins Innere der Camera Obscura eröffnet dem Betrachter sein eigenes innere Bild und kann so zum kontemplativen Akt werden. Er braucht Zeit, bis sich die Augen ans Dunkle gewöhnen und das Bild wahrgenommen wird. In der Camera Obscura steht das Bild auf dem Kopf, was im freien Felde durch das Gehirn des Betrachters 'auf die Füsse' gestellt würde. Dieses Momentum wird im Abbild der Camera Obscura ausgehebelt. Die zylindrische Form des Innenraumes macht den Projektionsschirm zu einem nach innen gestülpten konkaven 'Cinerama', was das visuelle Erlebnis noch verstärkt.
Mehr zur «Camera Obscura» , von Guido Baselgia, Fotograf
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Der Unterhaltsstützpunkt (UHS) Bernina verbessert die räumlichen Verhältnisse und die Voraussetzungen für einen effizienten und wirtschaftlichen Strassenunterhaltsdienst an der Berninapassstrasse erheblich. Einen wesentlichen Teil dazu trägt die markante Siloanlage mit einem Fassungsvermögen von 475 Kubikmeter für die Lagerung von Salz und Splitt bei.
Der Unterhaltsstützpunkt mit der «Camera Obscura» liegt im Erlebnisraum Bernina Glaciers und der Baustandort grenzt an die von der UNESCO festgelegten Pufferzone für das Unesco Welterbe Rhätischen Bahn. Das Projekt des Architekturbüros Bearth & Deplazes zeigt eine intensive Auseinandersetzung mit der Landschaft. Der sensible Umgang mit der Natur ist Bestandteil des Projekts. Eine geschwungene Sichtbetonfassade und der freistehende Siloturm definieren den Ort an der Berninastrasse kurz vor der der Passhöhe neu. Die linsenförmige Auffächerung des Gebäudes fügt sich optimal in eine vorhandene Geländekammer. Alle Räume, die hinter der geschwungenen Fassadenwand liegen, sind erdüberdeckt, wodurch die Renaturierung des Ortes ermöglicht wird.
Sergio Oswald, Vorarbeiter beim Tiefbauamt der Gruppe Bernina
Schneeräumen, mähen, zementieren und vieles mehr umfasst die Tätigkeit von Sergio Oswald am Berninapass. Mit und in dieser Natur arbeiten zu können – ein Privileg. Wieso lohnt sich ein Abstecher zum Berninapass? Das erfahren Sie im Video.
Menschen entlang des Alpine Circle: Sergio Oswald